Mit Beiträgen von Amelie Deuflhard, Verena E. Eitel, B. Foerster-Baldenius/ C. Gurk/ P. Oswalt/ M.Rick, Carolin Höfler, Annette Kisling, Jan Lazardzig, Lukasz Lendzinski/ Peter Weigand, Jan Lemitz/ Kathrin Tiedemann, Hans Rudolf Meier, Britta Peters/ Dirk Baumann, Juliane Richter, Julia Schäfer, Christian Teckert, Christina Thurner, Demian Wohler, Andreas Wolf, Barbara Büscher & Annette Menting.
Theater in Epidauros, 4./3. Jahrhundert v.Chr., Modell: Roland Reimann
© Lehrstuhl für Raumkunst und Lichtgestaltung der TU München
Seit den frühen 1990er Jahren gilt dem Raum als Konstrukt und Gestaltungsparameter in der Beobachtung und Analyse zeitgenössischer kultureller, sozialer und künstlerischer Entwicklungen verstärkte Aufmerksamkeit. Basierend auf dieser Entwicklung widmet sich das Forschungsprojekt dem Zusammenhang von architektonischen Entwicklungen und raumbildenden künstlerischen Prozessen und Praktiken in den Aufführungskünsten seit den 1960er Jahren. Die Untersuchungen konzentrieren sich zunächst auf den Bereich von Theater, Tanz, Performance, um von dort aus Erweiterungen in den Blick zu nehmen, die in Raum und Architektur die Gattungszuweisungen der Künste, z. B. in Richtung auf Ausstellungen, Interventionen oder temporäre Architekturen, überschreiten.
Das Projekt zielt erstmals auf eine vergleichende Untersuchung zum Theaterbau seit den 1960er Jahren im deutschsprachigen Raum. In gleicher Weise beschreibt und analysiert es, ob und wie sich - ausgehend von den sich seit den 1960er Jahren verändernden Inszenierungsstrategien, Spielweisen und Präsentationskonzepten - Räume und Häuser etablieren können, die nicht dem traditionellen Bautyp Theater entsprechen.
Vor diesem Hintergrund wird mit unterschiedlich aufgefächertem methodischem Instrumentarium, als Überblick und in exemplarischen Detailanalysen, diese zentralen Fragen untersucht: Wie lässt sich der Zusammenhang zwischen
- Architektur und urbaner Verortung der Theatergebäude oder Spielstätten,
- deren Raumordnung im Inneren, sowohl als Gefüge unterschiedlich funktionaler Räume wie als Schau-/Spielanordnung und
- den in und mit ihnen agierenden Präsentationsformen und szenischen Praktiken beschreiben und differenzieren?
Die Ergebnisse werden in den Zusammenhang einer diskursanalytisch fundierten und historisch ergänzenden Untersuchung zur Herausbildung von Standards, Entscheidungsprozessen zu Architektur und Aufführungspraktiken sowie zu den Bedingungen ihrer Verschiebung gestellt.
Projektbeginn: 1. Januar 2017
Leitung:
Prof. Dr. habil. Barbara Büscher, Hochschule für Musik und Theater Leipzig,
Prof. Dr. Annette Menting, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Verena Elisabet Eitel, Dipl. Dramaturgin
Studentische Mitarbeiterin: Anne Müller
Kooperationspartner_innen:
Dr. Regina Bittner, Kulturwissenschaftlerin, Stiftung Bauhaus Dessau
Dr. Jan Lazardzig, Institut für Theaterwissenschaften, FU Berlin
Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier, Denkmalpflege und Baugeschichte, Bauhaus-Universität Weimar
Univ.Prof.Dr.DI Sabine Pollak, Architektur/Urbanistik, Kunstuniversität Linz
Prof. Dr. Kati Röttger, Department of Theatre Studies, Universiteit van Amsterdam
Prof. Dr. Sigrid Schade, Institute for Cultural Studies in the Arts, Zürcher Hochschule der Künste
Prof. Dr. Christina Thurner, Theaterwissenschaft, Universität Bern
Informationen zu "Architektur und Raum der Aufführungskünste" auf den Internetseiten der DFG.
Dienstag, den 5. Dezember 2017, 15-19 Uhr, HMT Dittrichring 21, Raum 4.16.
Dynamisierung von Räumen und Orten.
Mobilität und Beweglichkeit als Kontexte von Bauen, Aufführen, Präsentieren.
Modellieren und Entwerfen als/im Prozess.
Aneignung von Orten und Bauten durch Transformationen.
Mit Beiträgen von: Regina Bittner, Barbara Büscher, Amelie Deuflhard, Verena E. Eitel, Dirk Förster, Thomas Frank, Romy Heiland, Carolin Höfler, Vera Lauf, Jan Lazardzig, Lukasz Lendzinski, Hans-Rudolf Meier, Annette Menting, Sabine Pollak, Christoph Rech, Juliane Richter, Julia Schäfer, Kathrin Tiedemann, Christina Thurner, Peter Weigand, Demian Wohler, Ingo Andreas Wolf, Sabine Zentgraf, Franciska Zólyom.
Vom 18.-20.01.2018 bewegt sich die Tagung an drei Orte in Leipzig. Hierzu kooperiert das DFG-Forschungsprojekt „Architektur und Raum für die Aufführungskünste“ mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, der Residenz Schauspiel Leipzig, der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig.
18.01.2018 | Auditorium GfZK-Villa | Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 9-11, 04107 Leipzig
19.01.2018 | Club Architekturetage HTWK | Lipsius-Bau der HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Straße 145, 04277 Leipzig
20.01.2018 | Residenz Schauspiel in der Baumwollspinnerei | Baumwollspinnerei, Halle 18, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig
Das ausführliche Programm finden Sie hier.
Mit: Prof. Dr. Barbara Büscher und Verena Elisabet Eitel (HMT Leipzig), Madhusree Dutta (Akademie der Künste der Welt), Bettina Masuch (tanzhaus nrw), Stefanie Klingemann u.a. sowie den Initiatorinnen
Kölner KünstlerInnen, ArchitektInnen und Kulturschaffende bauen das PALAIS TEMPORÄR. Ein Ort von dem Impulse ausgehen, wo Interessen verknüpft werden und der als ongoing Labor und mobiles Zentrum für Schnittstellen zwischen den Künsten fungiert. Am 11. September 2018 ist eine erste Version auf dem Rudolfplatz erlebbar.
Teil 1 ab 15 Uhr:
TRY&SUCEED – 400 Füße, 400 Augen, 400 Hände tragen die Hülle des Palastes. Werde Teil von PALAIS TEMPORÄR am RUDOLFPLATZ.
Teil 2 ab 18 Uhr:
DURATIONAL TALKS – Offene Diskussion mit Impulsvorträgen
Barbara Büscher, Verena Elisabet Eitel, Jan Lazardzig, Marie-Charlott Schube, Bri Newesely
Eine Vielzahl deutscher Theaterbauten und deren Träger stehen vor der Notwendigkeit einer Re-Konstruktion bzw. diverser Umbau- und Erhaltungsarbeiten. Über die Perspektivierung dieser Architekturen, ihre historische Grundlegung und der damit verbundenen Funktionen für jeweils historische gesellschaftliche Konstellationen sowie den Möglichkeiten zeitgenössischer Aneignung wird jedoch kaum öffentlich nachgedacht und debattiert.
Bei diesen Fragen spielen sowohl die innere Raumanordnung wie auch die Platzierung des Gebäudes im Stadtraum sowie seine repräsentative Funktion durch die Gestaltung des Baukörpers und seiner Außenansicht eine Rolle.
Zwischen dem Charakter als Monument einer historisch begründeten Praxis und Beweglichkeit als Anforderung an einen immer wieder aktualisierten Zugang zu ihr möchten wir nach den Bedingungen aktueller Architekturen für Theater fragen.