
Konzert Kunst der Fuge
Dienstag, 24.6.2025, 19.30 Uhr, Grassistraße 8, Großer Saal
Leitung: Prof. Heribert Breuer
Studierende und Lehrende verschiedener Fachrichtungen
Programm:
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kunst der Fuge (BWV 1080, Bearbeitung: Heribert Breuer)
Johannes Brahms (1833-1897): Vier ernste Gesänge (Bearbeitung: Heribert Breuer)
Im Jahr 2025 jährt sich der Todestag von Johann Sebastian Bach zum 275. Mal. Seine „Kunst der Fuge“ konnte er nicht mehr zu Ende führen und starb vor Vollendung der letzten (14.) Fuge.
Das Werk schreibt weder im Autograph noch im Erstdruck eine bestimmte Instrumentalbesetzung vor, galt jedoch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem als Klavierwerk. Dennoch entstanden zahlreiche Arrangements und Adaptionen.
Auch Heribert Breuer (* 1945), von 1982 bis 2010 Professor für Chorleitung und Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin, setzte sich mit dem Bach-Werk auseinander. Er ist Gründer und Leiter der 1991 ins Leben gerufenen Berliner Bach Akademie und befasste sich als Komponist und Bearbeiter auch mit Werken Mozarts und der Romantik. Seine bekanntesten sind neben Bachs „Kunst der Fuge“ das Schwesterwerk: die „Goldberg-Variationen“ in Septettfassung, Schuberts „Arpeggione Sonate“ für Bläserquintett und Kontrabass sowie dessen „Schwanengesang“, Mozarts Maurerische Trauermusik als Agnus-Dei-Abschluss der c-moll-Messe und Brahms’ „Schöne Magelone“.
Zu seiner vielfach und erfolgreich gespielten Bach-Bearbeitung sagte Breuer: „Während meines Villa-Massimo-Stipendiums 1973/74 habe ich in Rom eine eigene Version der ‚Kunst der Fuge‘ konzipiert und sie bei den Würzburger Bachtagen 1975 uraufgeführt. Mit der Erkenntnis, dass Bachs Werke in den Nachfolgegenerationen immer in neuer Gestalt interpretiert wurden, habe ich mich bei meiner Instrumentierung für eine polystilistische Besetzung entschieden: 4 Quartette symbolisieren 4 Epochen der Musikgeschichte!“
So besteht das erste Quartett (Musica antiqua) aus zwei Blockflöten und zwei Gamben, das zweite Quartett (Musica Classica) aus einem Streichquartett, das dritte (Musica romantica) aus einem Holzbläserquartett und das moderne vierte (Musica contemporanea) aus Vibraphon, zwei Klavieren und Kontrabass.
Am heutigen Abend wird jedoch eine weitere Fassung von Heribert Breuer erklingen: „Nach langer Zeit habe ich mich nun entschieden, eine neue Fassung zu erarbeiten, um viele Erfahrungen einer langjährigen Aufführungspraxis integrieren können. Zu meinem 80. Geburtstag – dem 27.9.2025 – wird meine ‚Kunst der Fuge‘ in neuem Gewand in Berlin erklingen: auch sie feiert dann ihren 50. Geburtstag!“
Eine Voraufführung dieser Neufassung gibt es nun drei Monate zuvor an der Leipziger Hochschule zu hören. Es musizieren Studierende und Lehrende aus den HMT-Fachrichtungen Streichinstrumente/Harfe, Blasinstrumente/Schlagzeug, Alte Musik, Dirigieren/Klavier und des Kirchenmusikalischen Instituts.
Außerdem erklingen die "Vier ernsten Gesänge" von Johannes Brahms ebenfalls in einer Klavierfassung von Heribert Breuer.
Eintritt frei