Profil und Leitbild

Profil und Leitbild

Selbstverständnis der Hochschule

Die Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig (HMT) ging 1992 aus der Zusammenführung der jeweils ältesten deutschen Hochschulen für Musik (1843) und Theater (1953, mit Wurzeln in der 1875/1876 gegründeten Leipziger Schauspielschule) hervor. Vor ca. 175 Jahren war die Eröffnung einer musikalischen Bildungsanstalt zur bestmöglichen Ausbildung eigenen Nachwuchses eine revolutionäre Idee - heute gilt es, diesem Kernauftrag inmitten einer sich schnell verändernden, auf Globalisierung ausgerichteten Welt weiter gerecht zu werden, ohne die traditionellen Wurzeln zu vergessen.

 

Umfassende Bildung als Kernauftrag

 

Die HMT Leipzig versteht ihren Kernauftrag in der professionellen Ausbildung von Berufsmusiker*innen, Berufsmusikpädagog*innen, Berufsschauspieler*innen und Berufsdramaturg*innen auf höchstem internationalem Niveau. Bereits in Mendelssohns Gründungskonzept (1840) ist die Grundlage der umfassenden musikalischen Bildung evident; bis heute steht die HMT Leipzig für innovatives und zukunftsorientiertes Lehren und Lernen; sie gibt der individuellen Förderung breiten Raum und sieht in der persönlichen Profilbildung ihrer Studierenden ein wichtiges Ziel künstlerischer Bildung. Die Studienangebote sind in Theorie und Praxis aufeinander abgestimmt und bieten unter künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Gesichtspunkten ein hohes Maß an Studienqualität. Das amtierende Rektorat ist wie seine Vorgänger davon überzeugt, dass nur durch einen optimalen und nachhaltigen Einsatz der vorhandenen Ressourcen in Lehre, künstlerische Entwicklung und Forschung die hervorragenden Ergebnisse der Leipziger Ausbildung gesichert und weiter verbessert werden können.

 

Vielfalt und Ausdifferenzierung

 

Im Jahrzehnt nach dem Zusammenschluss der Leipziger Musikhochschule mit der Theaterhochschule (1992) erfolgte eine Diversifizierung und Erweiterung des Lehrangebotes, wobei der Kernbereich der traditionellen Studiengänge um weitere innovative Angebote ergänzt wurde. So entstanden die Fachrichtungen Alte Musik, Dramaturgie, Jazz- und Popularmusik, später kamen die Lehramtsstudiengänge und die elementare Musikpädagogik hinzu. Die Bachelor- und Master-Studiengänge werden im dritten Zyklus durch das künstlerische Meisterschülerstudium und die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Promotion ergänzt. Ein Zentrum für Gegenwartsmusik bündelt die Aktivitäten im Bereich der Neuen Musik. In konkreter Planung ist die Gründung eines Zentrums für Nachwuchsförderung, um in regionaler und überregionaler Zusammenarbeit mit den Musikschulen die Bewerberlage bei den musikalischen Studiengängen nachhaltig und ausgewogen zu stabilisieren.

 

Zukunftsorientierte Gestaltung des Lehrens und Lernens

 

Die HMT Leipzig stellt sich den Herausforderungen, die die Einbeziehung von digitalen Elementen in die wissenschaftliche und künstlerische Lehre für das zukunftsorientierte Lehren und Lernen erfordert. Dabei gehen wir behutsam an die Umsetzung: Die Lehre an Musikhochschulen, die künstlerische Lehre als ästhetische Praxis begreift, unterliegt sehr speziellen Lehr- und Lernbedingungen. Können musiktheoretische, musikwissenschaftliche, theaterwissenschaftliche und dramaturgische Seminare und Vorlesungen, die wissenschaftliche Lehrveranstaltungen wie an Universitäten und Hochschulen sind, auch digital übertragen, aufgezeichnet und zur Verfügung gestellt werden, so stoßen wir auf Grenzen, sobald musikspezifische Inhalte – z.B. Notation oder Audio- und Videoeinspielungen – ins Spiel kommen. Durch den Gegenstand der Lehre – Musik als räumliche und zeitlich gebundene Kunstform – steigen die Anforderungen an die Digitalisierung. Die digitalen Herausforderungen hinsichtlich technischer, didaktischer, persönlich-kommunikativer und praktischer Aspekte sind daher immens. Mit der AG Digitales Lehren und Lernen hat die HMT ein Arbeitsgremium geschaffen, das diese Herausforderungen thematisiert. Erste Formen des digitalen Unterrichtens, auch in künstlerischen Bezügen, werden erprobt. Für die Diskussion und Umsetzung dieser Fragestellungen ist es unabdingbar, dem Bedarf der Lehrenden an Unterstützungsangeboten in Form von Weiterbildungen im Bereich der digitalen Lehre und Lehrorganisation im musikhochschulspezifischen Kontext Rechnung zu tragen und damit zu einer kontinuierlichen Weiterbildung beizutragen. Hierzu nutzt die HMT Leipzig die Synergieeffekte der Zusammenarbeit im Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen, in dem 18 deutsche Musikhochschulen verschiedenste Projekte der Digitalisierung im Kontext künstlerischer Lehre gemeinsam bearbeiten. Sowohl für Studierende als auch Lehrende werden wir den Umgang mit neuen medialen Formaten professionalisieren und aktiv dazu beitragen, Hemmschwellen zu senken. Vielfältige, mehrsprachige Workshops und Tutorials werden hierfür angeboten. Wir sichern damit vor allem auch in den Lehramtsstudiengängen eine Ausbildung, die unsere Absolvent*innen auf die Bedingungen der Schule des 21. Jahrhunderts gut vorbereitet.

 

Veranstaltungen

 

Die HMT realisiert in ihren eigenen Spielstätten und an anderen Orten in der Stadt Leipzig und der Region jährlich über 600 Konzerte und Aufführungen, Vorträge und Symposien, Workshops und andere künstlerische, wissenschaftliche und pädagogische Veranstaltungen von hohem Rang und avanciert damit - ausgenommen pandemisch bedingter Einschränkungen - zu Sachsens größtem und vielseitigstem Kulturveranstalter. Mittlerweile finden in den Sommermonaten vier international angesehene Akademien statt: Die Internationale Mendelssohn-Akademie für Pianist*innen (IMAL), die Internationale Sängerakademie auf Schloss Hartenfels in Torgau, die Europäische Orgelakademie und das Europäische Kammermusikfestival (EKAL). Mit ihrem vielfältigen Angebot lädt die HMT Leipziger Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste aus aller Welt ein, sich von dem exzellenten Ausbildungsstand ihrer Studierenden zu überzeugen und trägt mit ihren Aktivitäten weiterhin entscheidend zum künstlerisch weltoffenen Klima der Stadt bei.

 

Kooperationen

 

Die HMT Leipzig pflegt enge Kontakte und Kooperationen mit zahlreichen Partnern:

  • Gemeinsam mit dem Gewandhausorchester gestaltet sie die Mendelssohn-Orchesterakademie, die jungen Musiker*innen Praxisnähe und Berufserfahrung vermittelt; die enge Verzahnung beider Institute stellt ein singuläres Merkmal dar und wird dem nach wie vor gültigen Bildungsauftrag im Sinne ihres Gründungsrektors gerecht.
  • Das 3. und 4. Studienjahr des Instituts für Schauspiel wird in engster Zusammenarbeit mit den Theatern Dresden, Düsseldorf, Halle und Leipzig und die dadurch erfolgte Integration in den Ensemblebetrieb optimal auf den Berufseinstieg vorbereitet.
  • Die Fachrichtung Gesang schließt einen Kooperationsvertrag mit der Oper Leipzig ab, der ihren Studierenden - ebenso wie Korrepetitor*innen und Dramaturg*innen - Mitwirkung bei Produktionen garantiert.
  • In enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum wurde ein »Netzwerk Musikermedizin« aufgebaut, das ständig erweitert wird und Studierenden wie Lehrenden mit medizinischer Beratung und Betreuung hilfreich zur Seite steht.

Darüber hinaus bestehen Kontakte zu zahlreichen lokalen, regionalen und überregionalen Veranstaltungs-orten und Spielstätten, die den Studierenden der HMT vielfältige Möglichkeiten für Auftritte und künstlerische Erprobung bieten.

 

Internationalität

 

Die HMT ist interessiert an kulturellem Austausch und pflegt weltweit partnerschaftliche Beziehungen zu über 40 führenden Hochschulen und Universitäten. Ihre Studierenden kommen aus über 60 Nationen und schätzen den freien Austausch von Gedanken sowie die offene Atmosphäre, die eine vorurteilslose Beschäftigung mit traditionellen wie zukunftsorientierten Lehrinhalten möglich macht. Die Kultur des gemeinsamen Lehrens und Lernens an der HMT ist geprägt durch Toleranz, gegenseitige Wertschätzung und Diversität. In den Gremien des Hauses fühlen sich die gewählten Mitarbeiter*innen den Grundsätzen der Humanität und Kollegialität verpflichtet.

 

Klimaschutz

 

Die HMT erkennt, dass die Welt mit dem globalen Klimawandel vor einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der Neuzeit steht, die Anstrengungen auf individueller wie institutioneller Ebene und das Handeln aller gesellschaftlichen Akteur*innen erfordert. Die HMT beschäftigt sich mit den Zielen des Masterplans „Klimabewusste Landesverwaltung“ und unterstützt und ergreift Initiativen zum ressourcenschonenden Verhalten. Im Zuge einer Selbstverpflichtungserklärung sollen weitergehende Möglichkeiten nachhaltigen Engagements geprüft werden. Die HMT befürwortet und fördert die Arbeit des 2021 eingerichteten GreenOffice.

 

Grundsätze des Miteinanders

 

Alle Mitglieder und Angehörigen der HMT verstehen sich im weitesten Sinne als einander achtende und respektvoll miteinander umgehende Hochschulgemeinschaft. Sie sind sich bewusst, dass das eigene Handeln die Wertvorstellungen der HMT nach innen wie nach außen repräsentiert. Die Kultur des gemeinsamen Lehrens und Lernens an der HMT ist geprägt durch Toleranz und gegenseitige Wertschätzung. In allen Bereichen des Hauses fühlen sich die Mitglieder und Angehörigen den Grundsätzen der Humanität und Kollegialität verpflichtet; Höflichkeit ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung für ein konstruktives Miteinander. Sachlich gerechtfertigte Kritik am Verhalten einzelner Personen oder zum Status verbesserungswürdiger Verfahrensabläufe wird mit fairer Argumentation und zielgerichteter, angemessen transparenter Kommunikation vorgetragen. Die Verantwortlichen in der Hochschulleitung und an anderen Stellen reagieren auf Fälle von Respektlosigkeit, Diskriminierung und anderem Fehlverhalten mit nachdrücklicher Konsequenz.

 

Berühmte Alumni und Lehrende

 

Unzählige berühmte Lehrende und Alumni des Hauses haben die internationale Kulturlandschaft nachhaltig geprägt. Neben dem Gründer Felix Mendelssohn Bartholdy gehören unter vielen anderen Wilhelm Backhaus, Richie Beirach, Georg Christoph Biller, Sir Adrian Boult, Ferdinand David, Hugo Distler, Eberhard Esche, Bernd Franke, Matthias Goerne, Edvard Grieg, Ludwig Güttler, Julia Jäger, Leós Janáček, Joseph Joachim, Sigfried Karg-Ehlert, Hermann Keller, Julius Klengel, Franz Konwitschny, Harry Kupfer, Otto Lang, Thomas Langhoff, Kurt Masur, Ignaz Moscheles, Ulrich Mühe, Arthur Nikisch, Günther Ramin, Max Reger, Carl Reinecke, Karl Richter, Miklós Rósza, Steffen Schleiermacher, Annerose Schmidt, Albrecht Schuch, Erwin Schulhoff, Robert Schumann, Jörg Schüttauf, Peter Sodann, Karl Straube, Sir Arthur Sullivan, Klaus Tennstedt, Nadja Uhl, Amadeus Webersinke und Wilhelm Weismann dazu.

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